Auf einer früheren Kreistagssitzung hatte ich gebeten, die Belegungszahlen der Intensivbetten der Lörracher Kliniken zu erhalten. Daraufhin wurde ich auf die Zahlen des DIVI Intensivbettenregisters verwiesen.
Da inzwischen umfassende Auswertungen des DIVI Registers vorliegen (Danke an die Ersteller!!!) und jetzt ja „Maßnahmen“ an die Überlastung der Kliniken gekoppelt werden sollen, ist es umso wichtiger, dass die Kapazitäten der Kliniken verlässlich und ausreichend sind.
Deshalb diese Anfrage an Frau Landrätin Dammann vom 3.9.2021:
Sehr geehrte Frau Damman
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Kreistag
Nach den neuen Regelungen sollen „coronabedingte Maßnehmen“ in Zukunft ja nicht mehr von der sog. „Inzidenz, sondern von der Situation in den Kliniken abhängen – wenn es dort einen „Notstand“ gibt, sollen Kontakt- und andere Grundrechtseinschränkungen gelten.
Wenn ich die Volatilität der verfügbaren Bettenzahl in den letzten Monaten in den Lörracher Kliniken anschaue, scheint mir diese stabile Situation nicht gegeben – die Zahl der verfügbaren Intensivbetten in den Lörracher Kliniken hat in den letzten 17 Monaten zwischen 13 und 44 geschwankt – eine Schwankungsbreite von 338 Prozent! Von diesen Intensivbetten waren maximal sieben mit Covid-19-Patienten belegt.
Sie können die genaue Statistik basierend auf den DIVI-Meldungen – die Herrn Müller ja offensichtlich nicht vorliegt – hier einsehen.
Dort können Sie auch einsehen, dass die Lörracher Intensivbettenstatistik im Vergleich mit der Intensivbettensituation in anderen baden-württembergischen oder bundesdeutschen Landkreisen extrem volatil ist – die Anzahl der verfügbaren Intensivbetten änderte sich in Lörrach teilweise fast täglich, während in anderen Landkreisen wesentlich weniger „Anpassungen“ stattfanden. Die meisten Klinken waren aber erfolgreich in der Hinsicht, dass sie für die Geltungsdauer der Anpassung des §21 Krankenhausfinanzierungsgesetz ihre Intensivbetten-Belegungsrate über 75% halten und so von der Unterstützungsfinanzierung profitieren konnten.
Um für den Winter „gewappnet“ zu sein und um unnötige Beschränkungen zu vermeiden, wäre es entscheidend und wichtig, dass die Intensivbettenkapazität im Lörracher Klinikum auf einem stabilen, der Situation angemessenen Niveau gehalten wird bzw. dass es zuverlässig möglich ist, so wie bisher die Anzahl der verfügbaren Intensivbetten in dem Schwankungsbereich von 13 bis 44 der jeweiligen Situation anzupassen, so dass grundrechtseinschränkende Maßnahmen nicht nötig sind.
Ich möchte die Sie, Frau Dammann, und die Kolleginnen und Kollegen Kreisräte bitten, mit den Kliniken hier konkrete Vereinbarungen zu treffen, dass die Sicherung einer ausreichenden Intensivbettenkapazität oberste Priorität hat, damit im Landkreis Lörrach nicht erneut „Maßnahmen“ verhängt werden müssen, diesmal nicht wegen eines fragwürdigen Tests, sondern wegen einer fragwürdigen Intensivbettenberechnung.
Mit freundlichen Grüßen – Dietmar Ferger
Antwort
Sehr geehrter Herr Ferger,
wir danken Ihnen für Ihr Schreiben vom 3.9.2021.
Die Kliniken des Landkreises Lörrach verfügen im Regelbetrieb – über alle Standorte hinweg – über 27 Intensivbetten. Hierunter zählen sowohl die High-Care-, Low-Care-Versorgung als auch die Betten der Kinderintensivstation. Diese Zahl ist über die letzten Jahre hinweg stabil.
In Anbetracht der Entwicklung in der angrenzenden Region Elsass im Februar/März 2020 mit einer Extremsituation in der Versorgung von Covid-Patienten wurden die Kliniken deutschlandweit aufgefordert zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, um einer unkalkulierbaren und nicht absehbaren Pandemiesituation gerecht werden zu können. Voraussetzung hierfür war jedoch die Einstellung des Elektivbetriebs, so dass räumliche und personelle Ressourcen für die Intensivbehandlung frei wurden. Die damals gemeldete Zahl von 40 Intensivbetten (ohne Kinderintensivbetten), war unter diesen Bedingungen gegeben.
Nun befinden wir uns wieder im Regelbetrieb, nach wie vor unter Pandemiebedingungen, wobei die oben genannte Zahl von 27 Intensivbetten gegeben ist. Folglich kommt es gemäß Ihrer Darstellung zu einer großen Schwankungsbreite der gemeldeten Betten im Jahr 2020.
Das DIVI-Register spielt die Zahlen öffentlich nicht so aus, dass man aus den dargestellten Zahlen nicht schließen kann, welcher Klinikstandort wie viele Betten meldet und welche Art des Intensivbettes (High-Care-, Low-Care-Versorgung, Betten der Kinderintensivstation) zur Verfügung steht. Des Weiteren versorgen die Kliniken des Landkreises Lörrach nicht nur Patienten aus dem Landkreis sondern auch aus Nachbarlandkreisen. Die Angaben des RKI beziehen sich jedoch auf den Herkunftslandkreis des Patienten, weshalb auch dies zu einer Verzerrung der „einsehbaren“ Bettenkapazitäten bzw. der behandelten Patienten führt. Somit ist für Ihre zitierte Internet-Quelle, die sich gemäß Impressum auf das DIVI-Register und Daten des RKI bezieht, kein Bezug zu den Basiserhebungsdaten möglich. Die dargestellten Datensprünge in Ihrer Internet-Quelle sind möglichweise auf die unzureichenden Daten erklärbar – für uns entsprechen diese nicht den reellen Gegebenheiten.
Die Kliniken des Landkreises Lörrach haben bewiesen, dass sie auf die Herausforderungen der Pandemie und die Erfordernisse der Patientenversorgung reagieren können und dies auch weiterhin tun. Jedoch ist hierfür nach wie vor die Unterstützung durch den Gesetzgeber gefordert. Die Vorgabe der Einstellung des Elektivprogramms und die finanzielle Unterstützung waren hierfür unabdingbar. Seit Juni 2021 sind diese Unterstützungsmaßnahmen ausgelaufen und die Frage ob die Kliniken deutschlandweit diese Belastung im Herbst 2021/Winter 2021/2022, wenn ein Regelbetrieb gefordert wird, erneut stemmen können, ist fraglich. Insbesondere verweisen wir hier darauf, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Pandemiebeginn unter einer Dauerbelastung stehen und trotz vermehrter Covid-Schutzmaßnahmen, Testungen usw. wir eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung gewährleisten.
Nun gilt es aber auch einen steten Aufruf an die Bevölkerung aufrecht zu erhalten, sich impfen zu lassen, die AHA-L und 3G-Regeln einzuhalten, so dass die Intensivkapazitäten nicht in dem bisherigen Ausmaß benötigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Marion Dammann
Meine Antwort
Sehr geehrte Frau Dammann
Wenn Sie nun offensichtlich doch genau wissen, wie viele Intensivbetten vorhanden sind (real, also mit Personal), warum habe ich auf meine Anfrage hin diese Daten nicht erhalten, sondern wurde auf die Daten des DIVI verwiesen, wenn die Daten des DIVI Ihrer Aussage nach nicht belastbar sind?
Das ist in sich inkonsistent.
Statt die offiziellen Zahlen des DIVI – die ja ausschließlich auf den Meldungen des Klinikums Lörrach als einzigen Krankenhausbetreiber im Landkreis beruhen – in Zweifel zu ziehen, bitte ich Sie zum wiederholten Male darum, mir die Datenreihe der verfügbaren Intensivbetten seit Beginn der „Pandemie“ und deren Belegung zu übermitteln, da sie ihnen ja offensichtlich doch vorliegen, und mich eben nicht auf die allgemein zugänglichen Daten des DIVI zu verweisen.
Wie dieser Artikel im Ärzteblatt zeigt, waren die Krankenhausbetten in Deutschland in 2020 zu 67%, in 2021 nur zu 64% belegt … hier also eine Drohkulisse aufzubauen um die Menschen zum Impfen zu treiben, ist nicht angebracht.
Ihre Aufforderung zu den Impfungen sehe ich sehr kritisch, das wissen Sie.
Denn wenn wir schauen, wie die Situation in den Ländern ist, die schon länger eine hohe Impfquote haben, so scheint diese hohe Impfquote eben genau nicht vor überlasteten Kliniken zu schützen.
Wollen Sie hier israelische Verhältnisse? Israel hatte schon im Mai dieses Jahres die Impfqote, die wir in Deutschland jetzt erreicht haben. Mit nicht wirklich ermutigendem Erfolg.
Und auch die inzwischen propagierte dritte Impfung scheint nicht so harmlos zu sein:
Und was kommt nach der dritten Impfung? Das halbjährliche Impfen mit immer schwerer werdenden „Neben“-Wirkungen?
Inzwischen wird in anerkannten medizinischen Fachzeitschriften die zweifelhafte Wirksamkeit der Impfungen beschrieben und offen davor gewarnt, dass die Folgen der Impfung wesentlich schlimmer sein könnten als Covid-19 je sein könnte – da sie das Immunsystem schwächen und verschiedene Reaktionen hervorrufen, u.a. das sog. ADE (Antibody-Dependent Enhancement), das die Infektiösität des Virus steigert.
In anderen Beiträgen wird verdeutlicht, dass der angepriesene Schutz nur von sehr kurzer Dauer sein könnte und dass geimpfte Personen ein höheres Risiko einer Covid-19-Erkrankung haben als Ungeimpfte bzw. Genesene.
Alle diese Ausführungen zeigen, wie wenig wir über die Impfung und ihre Wirkungen wissen und wie viel auf Annahmen und unbewiesenen Theorien basiert.
Unter diesem Gesichtspunkt insbesondere Kinder und gesunde Menschen zu impfen, die eine Covid-19-Infektion entweder nicht merken würden oder mit mehr oder weniger schweren Grippesymptomen überstehen würden, kann nur verantwortungslos genannt werden.
Weiterhin ist zu fragen, warum bekannte, einfache und nebenwirkungsarme Medikamente nicht besser erforscht und angewendet werden.
Mit vielen Grüssen
Dietmar Ferger
Lieber Dietmar,
sehr gut deine Antwort an Frau Dammann. Hier kann man nur noch den Kopf schütteln. Heute hat ja unsere Landesregierung verkündet 2 G einzuführen ab 250 intensiv COVID-19 Patienten, aktuell bei ca 174, das wird man schaffen um den Impfdruck zu erhöhen.
Wünsche Dir / uns viel Erfolg.
Viele Grüße
André Schwald