Eigentlich gibt es einen Pressekodex. Dieser scheint aber seit dem Beginn der Corona-Maßnahmen endgültig außer Kraft gesetzt zu sein, auch die Presse – hier die sich selber als „liberal“ bezeichnende Badische Zeitung – beginnt, mit unverholenen Drohungen und Pöbeleien in den sozialen Medien um sich zu werfen. Sie scheinen nicht zu merken, dass sie damit den Ast, auf dem sie sitzen, selber absägen.
Was ist geschehen? Im Lörracher Klinikum ist ein 79jähriger Mensch, der an multiplen Vorerkrankungen und chronischer Abwehrschwäche litt und keine intensivmedizinische Behandlung wünschte, mit der Covid-19-Diagnose (also positiv getestet) gestorben. Er wurde offensichtlich von einem 70-jährigen Menschen angesteckt, mit dem er sich das Zimmer teilte. Abgesehen davon, dass ich es als grob fahrlässig empfinde, einen Menschen mit chronischer Abwehrschwäche, der deshalb in Behandlung kommt, nicht in einem Einzelzimmer zu behandeln, ist eine Virusinfektion für Menschen mit multiplen Vorerkrankungen und chronischer Abwehrschwäche immer potentiell tödlich, egal ob das Virus Influenza oder Corona heisst oder ob es sich um Krankenhauskeime handelt.
Die Badische Zeitung berichtete darüber, ohne aber die chronische Abwehrschwäche des Patienten, wegen der er behandelt wurde, zu erwähnen. Die Oberbadische Zeitung berichtete kürzer, aber dafür sachlicher und ausführlicher, und erwähnte die von der Klinikleitung mitgeteilte chronische Abwehrschwäche.
Auf der Facebook-Seite der Badischen Zeitung Lörrach kommentierte ich den Bericht mit Hinweis auf die ausführlichere Berichterstattung der Oberbadischen Zeitung und zitierte einen Satz aus deren Bericht.
Darauf wurde das Kommentar gelöscht und es entwickelte sich dieser „Dialog“, über den ich immer noch nur noch den Kopf schütteln kann. Ist das noch eine „liberale“ Zeitung in Deutschland?
