
Die Teilnahme an dem nebenstehenden Info-Zoom, zu dem öffentlich und über die sozialen Medien eingeladen wurde, war relativ erschreckend, vor allem in Bezug auf die Ignoranz und fehlende Gesprächsbereitschaft der sog. „Experten“ Giulia Silberberger vom „Goldenen Aluhut“ und Steffen Kutzner von „Correctiv„.
Da sie gleich in der ersten Runde Chlordioxid als Beispiel für „Fake News“ angegeben haben, habe ich mir erlaubt, eine Studie zur Wirkungsweise von Chlordioxid in den Chat zu stellen.
Interessant ihrer Argumentation ist, dass sie sich eben nicht auf eine beispielhafte Diskussion eingelassen haben, sondern sogar geraten haben, bei der Diskussion mit sog. „Verschwörungstheoretikern“ eben nicht zu diskutieren, sondern die Diskussion abzubrechen.
Interessant ist auch, dass sie selber die Empfehlungen, immer auf die Quellen zu schauen, nicht genau nehmen, was man z.B. am Beispiel Chlordioxid bzw. MMS gut zeigen kann. Chrakteristisch ist, dass Chlordioxid und MMS eben zwei unterschiedliche Dinge sind, und selbst das Bundesamt für Risikobewertung weist in dieser Antwort auf meine Anfrage über frag-den-Staat darauf hin – die beiden „Experten“ in dieser Runde haben aber beides immer wieder in einen Topf geschmissen. Dass es bei dem sog. „MMS“, einer Mischung aus Natriumchlorit und (Salz-)Säure natürlich Unfälle geben kann, da beide Substanzen jeweils gefährlich sind, ist klar – aber Unfälle geschehen mit verschiedenen Medikamenten und chemischen Substanzen. Und ja, die ordungsgemäße Herstellung von Chlordioxidlösung aus den beiden Grundsubstanzen Natriumchlorit und (Salz-)Säure ist nicht ganz einfach, denn wenn das Mischungsverhältnis nicht stimmt, ist entweder zu viel Säure oder zu viel Natriumchlorit in der „fertigen“ Lösung enthalten. Dies kann natürlich zu Beschwerden führen, wie sie auch in den Reports beschrieben werden. Deshalb wäre es auch wichtig, dass Chlordioxid aus der „illegalen“ Nische herausgenommen wird und ganz offiziell und von Fachleuten hergestellt überall verfügbar ist. Anders ist es mit „fertiger“ Chlordioxidlösung, bei der diese Gefahr nicht besteht. Alle diese Fakten werden von den Experten natürlich ignoriert – auch bei der Übersicht über die „Gefahren“, wie sie beispielsweise von der Verbraucherzentrale zusammengefasst werden. Auch an dieser Übersicht sieht man, dass sich hier die eine Institution auf die andere Institution bezieht.
Ansonsten war bei der Diskussion bezeichnend, dass beide „Experten“ auf die grundlgende Frage, was eigentlich „richtige“ und „falsche“ Wahrheiten und was „Verschwörungstheorien“ sind – die sie lieber „Verschwörungserzählungen“ nennen -, erst kurz darauf eingegangen sind, nachdem ich eine entsprechende Frage gestellt habe. Auch hier wurden vor allem mit Schlagworten um sich geworfen, es wurde die Kompetenz des Recherchierens ausschließlich für sich beansprucht und sogar davor gewarnt, selber zu recherchieren, da dies zu kompliziert sei, man solle doch lieber die „Experten“ – also z.B. „Correctiv“ – fragen und eben nicht auf die eigene Überzeugung und das eigene Wissen vertrauen. Das erinnert schon erschreckend an George Orwells „1984“.
Einige Hinweise und Tipps zur Recherche waren natürlich auch vollkommen richtig, beispielsweise der Hinweis, dass man bei Artikeln und Webseiten darauf achten solle, dass es ein Impressum gibt, und dass Artikel auf seriöse und belastbare Quellen zurückgreifen. Trotzdem wurde ich kritisiert, dass ich diesen Link als einen Artikel, der genau diesen Kriterien genügt (z.B. viele Links zur WHO), in den Chat eingestellt habe.
Traurig war, dass eine Diskussionen und Fragen offensichtlich nicht gewünscht waren. Außer mir hat auch kein anderer der Zuhörer eine Frage gestellt. Gerne würde ich mit einem dieser beiden „Experten“ mal diskutieren – wenn sie bereit sind.
Schlussendlich hat mich der etwas überfordert wirkende Gastgeber aus dem Zoom rausgeschmissen. Eigentlich schade, denn die Diskussion über diese Thematik ist natürlich essentiell notwendig.