Friedensdemo in Calw am 1. Mai

Der dieBasis Kreisverband Calw hatte mich als Redner zur ihrer Friedensdemo am 1. Mai eingeladen.

Hier mein Redebeitrag mit Links zu den Quellen:

Liebe Friedensfreunde

Mein Name ist Dietmar Ferger, ich komme aus Südbaden und bin dort fraktionsloses Mitglied im Kreistag Lörrach.

Vorgestern wurde in Magdeburg die Reformation 2.0 ausgerufen. Vor knapp 500 Jahren war Calw eine der ersten Regionen im Westen Deutschlands, die sich der damaligen Reformation angeschlossen hat. Ein Teil dieser Reformation 2.0 muss auch der Frieden in der Menschheitsfamilie sein.

Wir alle stehen hier, weil wir kein „Schönwetterpazifisten“ sind, die nur dann für Frieden eintreten, wenn die gesellschaftliche Stimmung friedlich ist. Wir stehen auch für Frieden ein, wenn aus allen Medienkanälen nach Waffen geschrien wird, um einen Krieg mit einem „totalen Sieg“ – Zitat aus der Zeitung Zeit – enden zu lassen.

„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Diese Worte des Philosophen Karl Jaspers sind der Leitfaden meines Beitrages.

Ich werde auf neun Wahrheiten hinter dem medienüblichen Geschrei eingehen.

Über jede dieser acht Punkte könnte man abendfüllende Vorträge halten – ich kann sie hier nur kurz ansprechen.

Die erste Wahrheit aller Kriege ist, dass es um Macht und geostrategischen Einfluss geht.

Horst Seehofer sagte: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“

Diejenigen, die bei uns entscheiden, will ich mal als „westliche Finanzelite“ bezeichnen. Ihre Mitglieder entscheiden beispielsweise über die Waffenlieferungen an die Ukraine, aber auch darüber, dass Julian Assange immer noch in Einzelhaft sitzt. Diese Finanzelite bestimmt inzwischen, was die westlichen Regierungen beschließen.

Dies gilt insbesondere in den USA, wo entscheidende Regierungsposten durch Vertreter der Finanzelite besetzt werden. Diese sogenannte Drehtürpolitik ist dort inzwischen üblich.

Aber auch in Deutschland haben wir einen Bundeskanzler, der ein Lakai dieser Finanzelite ist. Wie kann eine Partei wie die SPD jemanden zum Kanzler wählen lassen, der die Cum-Ex-Kriminalität der Banken unterstützt? Ich fordere die SPD auf, wenn sie noch einen Funken Anstand hat und im Andenken an große SPD-Politiker wie Willy Brandt, sich von Olaf Scholz loszusagen und ihn als Bundeskanzler abzusetzen!

Aber auch die CDU ist nicht besser. Friedrich Merz war Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock in Deutschland. BlackRock ist der global größte Vermögensverwalter, Großaktionär bei vielen globalen Konzernen und das Zentrum der westlichen Finanzelite. Liebe CDU, unter Friedrich Merz solltet ihr Euch in KDU umbenennen, in Kapitalistische Union Deutschland. Das wäre ehrlicher.

Doch wie ist das in Russland? In Russland gilt das Seehofer-Zitat nicht. In Russland gibt es noch ein Primat der Politik über die Wirtschaft, ein Zustand, der von unseren Medien gerne als „Diktatur“ bezeichnet wird. Vielleicht ist das auch ein Grund, dass Putin von den westlichen Regierungschefs beneidet wird? Weil er die Politik machen kann, die für sein Land gut ist, ohne sich nach den Vorgaben der Finanzwelt richten zu müssen?

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 32 Jahren sahen sich die neuen russischen Oligarchen schon als Teil der westlichen Finanzelite. Sie sollten helfen, die russischen Rohstoffe in den Besitz der westlichen Großkonzerne zu überführen.

Wladimir Putin hat nach seinem Amtsantritt 1999 diese Ausbeutung gestoppt, die russischen Oligarchen an die kurze Leine genommen und sich so der westlichen Finanzelite entgegengestellt.

In der Ukraine gab es keinen Putin, sondern die Politik wurde von den neuen Oligarchen bestimmt. Diese waren – genauso wie in Russland – ja eine Negativauswahl. Es waren diejenigen, die sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die ehemals volkseigenen Betriebe angeeignet haben.

So hat die westliche Finanzelite viel Geld investiert, um in Kiew einen Maidan zu veranstalten: 10 Mrd. Dollar US-amerikanischer Steuer- und Stiftungsgelder flossen seit der Unabhängigkeit vor 30 Jahren bis zum Maidan in die Ukraine, offiziell deklariert als „Demokratieförderung“.

Der Maidan wurde als ein Kampf für Demokratie und gegen die Korruption der Oligarchen dargestellt. Er hatte aber vor allem das Ziel, die Ukraine dem Einflussbereich Russlands zu entziehen und dem Einflussbereich der USA hinzuzufügen. Auch die grüne Heinrich-Böll-Stiftung hat sich – finanziert aus deutschen Steuergeldern – an dieser Kampagne beteiligt. Heinrich Böll würde sich im Grabe rumdrehen, wenn er wüsste was die olivgrüne Partei heute in seinem Namen macht. Schämt Euch, ihr Grünen!

Ziel der westlichen Finanzelite ist aber natürlich der Sturz Putins und die Gewinnmaximierung durch die Übernahme der russischen Rohstoffquellen.

So kann man den Krieg in der Ukraine auch als Abwehrkampf Russlands gegen die Übernahme durch die westliche Finanzelite betrachten.

Eine Gesellschaft, die einen US-Präsidenten Obama mit dem Friedensnobelpreis auszeichnet, einen Präsidenten, in seiner Amtszeit 2663 Tage Krieg geführt hat, in Ländern wir Libyen, Syrien, dem Irak und Afghanistan, also Länder, die von den USA weit entfernt sind und die die Sicherheit der USA in keinster Weise bedrohen, hat jedes Recht verloren, einen russischen Präsidenten als Kriegsverbrecher zu bezeichnen.

Doch zurück zu den westlichen Finanzeliten: Sie sind dabei, die Ukraine unter sich zu verteilen. In Kiew arbeiten seit vielen Monaten die Berater von BlackRock in den Ministerien. Larry Fink, der CEO von BlackRock, konferiert mit Präsident Selenskij über den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg.  

Die Vertreter der westlichen Finanzelite bereiten das Land auf die Übernahme durch ihre Konzerne vor.

Ein Beispiel: Der weltweit größte Getreide- und Nahrungsmittelkonzern Cargill hat vor kurzem einen Schwarzmeer-Hafen in der Nähe von Odessa gekauft. Weit mehr als 10% des ukrainischen Ackerlandes sind schon von ausländischen Unternehmen gepachtet. Wenn das Landverkaufsverbot an Ausländer fällt, stehen Cargill, Monsanto & Co. in den Startlöchern. Zur Zeit gibt es einen Ausverkauf der Staatsbetriebe, die an westliche Investoren verkauft werden sollen.

In der Ukraine soll ein Staat entstehen, der von den westlichen Großkonzernen ausgebeutet wird. Das ist wahrscheinlich auch als Blaupause gedacht, nach der dann andere, durch den Krieg finanziell ruinierte Länder übernommen werden können.

Um die Ukraine aus den Händen der westlichen Finanzelite zu retten, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!

„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die zweite Wahrheit ist, dass Kriege immer um Geld, Rohstoffe und wirtschaftlichen Einfluss geführt werden.

Papst Franziskus sagte kürzlich, dass es sich um einen Kampf der Imperien handelt. Ich würde eher sagen, es handelt sich um den Endkampf des US-amerikanischen Imperiums.

Wie sieht die finanzielle Weltkarte heute aus?

Seit 30 Jahren haben die USA eine negative Handelsbilanz, d.h. sie importieren mehr, als sie exportieren. Da hilft es auch nichts, dass sie uns, ihren „Freunden“, ihr Flüssiggas zum vierfachen Preis verkaufen. Ihre Staatsverschuldung liegt bei 32 Billionen Dollar, also 100.000 Dollar pro Einwohner. Die nächste Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung steht kurz bevor. Trotzdem kommen 6 der 10 weltweit reichsten Personen aus den USA.

Was bedeuten diese Zahlen?

Die USA leben seit 30 Jahren auf Pump. Die USA leihen sich Geld von anderen Staaten und profitieren davon, dass der US-Dollar die globale Handelswährung ist. Um dieses Privileg zu verteidigen und sich Zugriff auf billige Rohstoffe zu sichern, gibt es mehr als 800 US-amerikanische Militärbasen auf dem Globus.

Die Russische Föderation hat seit 30 Jahren, seit dem Zerfall der Sowjetunion, eine positive Handelsbilanz. Obwohl sie alle Auslandsschulden der Sowjetunion übernommen hat. Ihre Staatsverschuldung ist minimal und liegt bei knapp 3.000 Dollar pro Einwohner. Russland hat uns und seine anderen Nachbarn immer mit günstigen Rohstoffen versorgt, ohne das Prinzip der Gewinnmaximierung anzuwenden.

Die in den letzten Monaten verhängten Sanktionen haben Russland wenig geschadet, im Gegenteil, sie fördern die russische Wirtschaft. Nur ein Beispiel: Der Bau von Verkehrsflugzeugen ist eine technologische Hochleistung. Das Mittelstreckenflugzeug MS-21 des russischen Herstellers Irkut hat im Januar dieses Jahres die Zulassung erhalten. Dank Sanktionen ausschließlich mit russischen Komponenten. Ein Jet vergleichbar mit Airbus 320 oder Boeing 737. Wikipedia schreibt über dieses Flugzeug lapidar: „Gemäß Experten könnte die MS-21 durchaus der Airbus A320- und Boeing 737-Familie überlegen sein.“

Ansonsten kommt in Russland das, was noch nicht selbst hergestellt werden kann, inzwischen aus China, der Türkei oder Indien.

Der kürzliche Besuch von Chinas Präsiden Xi hat die Bindung Russlands an China noch verstärkt. Es wurden unzählige Wirtschaftsverträge geschlossen. Und der größte Teil des Handels zwischen China und Russland wird inzwischen nicht mehr in US-Dollar abgewickelt.

Dabei hätte sich das ganz anders entwickeln können.

Ich empfehle jedem, Putins Rede vor dem deutschen Bundestag 2001 nochmals anzuhören. Es sollte ein Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok entstehen, mit Deutschland im Zentrum. Das Zusammenspiel von russischen Rohstoffen und deutscher Technik sollte der Garant einer erfolgreichen gemeinsamen Entwicklung werden, auf der Basis gemeinsamer europäischer humanistischer Werte.

Diese Chancen haben wir jetzt wohl endgültig verspielt. Russland hat sich jetzt China zugewendet.

Die dort auch mit deutscher Hilfe entwickelte Technologie landet über diesen Umweg in Russland.

Damit der Frieden in Europa nicht Opfer des Endkampfes des untergehenden US-Imperiums wird, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!

„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die dritte Wahrheit ist, dass Waffen gebaut werden um zu töten und zu zerstören.

Jede Granate die verschossen wird, ist der Auftrag, eine neue, wirkungsvollere und tödlicherer Granate zu bauen.

Pro Tag werden im Krieg dort etwa 15.000 Schuss Artilleriemunition „verbraucht“, das sind seit Kriegsbeginn etwa 6 Millionen! In Europa können pro Jahr normalerweise „nur“ 300.000 Schuss Artilleriemunition hergestellt werden. Also so viel, wie die Ukraine in 3 Monaten „verbraucht“.

Deshalb wird im Westen die Waffenproduktion hochgefahren.

Gleichzeitig ist die Ukraine für beide Seiten ein Labor für neuartige Waffen geworden. 

Im Westen verdienen vor allem die Aktionäre. Natürlich auch BlackRock, der bei fast allen europäischen und US-amerikanischen Rüstungskonzernen Großaktionär ist.

In Russland ist die Rüstungsindustrie staatlich. Hier verdienen keine Aktionäre mit. Kriegsproduktion und Waffenentwicklung werden auch dort gerade massiv hochgefahren.

Das geht dort schneller als es die hochverschuldeten Staaten des Westens jemals finanzieren können, es sei denn wir erklären die Kriegswirtschaft und ordnen alles der Kriegsproduktion unter.

Wollen wir das?

Es ist eine Spirale der Grausamkeiten entstanden, jede Seite will noch „wirkungsvollere“ Waffen einsetzen.

Und sollte in Russland nach Putin wirklich ein unberechenbarer und expansionslüsterner Machthaber an die Macht kommen, hat er ein wirklich gefährliches Arsenal an modernsten Waffen zur Verfügung, die genau das tun werden, für das sie gebaut sind: Weltweit Tod und Zerstörung bringen.

Um weitere Kriegsproduktion zu verhindern, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!

„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die vierte Wahrheit ist, dass in diesem Krieg Kultur und Geschichtsschreibung als Waffen missbraucht werden.

Die Ukraine ist kulturell ein zweigeteiltes Land. Die West-Ukraine war bis zum Ende des zweiten Weltkriegs ein Teil Polens, der Osten und Süden empfindet sich immer noch als Teil Russlands. Diese Zweiteilung lässt sich auch sehr gut in den Wahlergebnissen ablesen. Die Parteien, die im Osten und Süden die Mehrheit gewannen, waren europaskeptisch und gemäßigt, die Parteien, die in der Mitte und im Westen gewannen, waren nationalistisch und wurden mit westlichen Geldern unterstützt.

So erhielt die nationalistische Swoboda-Partei – die Partnerpartei der NPD – 2012 in der Westukraine in einigen Regionen bis zu 38% der Stimmen.

In der Westukraine wurde eine gegen alles Russische gerichtete Geschichtsschreibung entwickelt, in der beispielsweise die Roten Armee gemeinsam mit der deutschen Wehrmacht für die Zerstörung der Ukraine im 2. Weltkrieg verantwortlich gemacht wird.

Es werden Personen als Helden verehrt, die auf Seiten Nazi-Deutschlands gegen die Rote Armee gekämpft haben und direkt oder indirekt für die damaligen Gräueltaten mit verantwortlich waren.

Als nach dem Euromaidan 2014 in Kiew die nationalistische Putschregierung nach US-amerikanischen Vorgaben an die Macht kam, wurden diese nationalistischen Ideologien Teil des Regierungsprogramms. Dies und weitere Ausschreitungen der Maidan-Aktivisten führte dazu, dass für die Menschen auf der Krim und im Donbass eine rote Linie überschritten wurde. Sie sahen das Erbe ihrer antifaschistischen Kultur gefährdet und verweigerten der Zentralregierung die Gefolgschaft. Seitdem werden in der Ukraine Denkmäler russischer Dichter, Philosophen und Staatsmänner abgerissen, Straßennamen geändert und russische Bücher verbrannt.

Es herrscht ein Kulturkampf zwischen einer nationalistischen Kultur und einer Kultur der Völkervielfalt, die in der Sowjetunion geprägt wurde.

Dieser Kulturkampf ist teilweise bis zu uns geschwappt und eines zivilisierten Landes unwürdig, vor allem da wir uns ja überall für kulturelle Vielfalt stark machen.

Um diesen unwürdigen Kulturkampf zu beenden brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!

„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die fünfte Wahrheit ist, dass im Krieg das Recht gebeugt wird.

Ein Standardsatz in unseren Medien ist beispielsweis die „völkerrechtswidrige Annexion der Krim.“

Dabei kennt das Völkerrecht zwei Grundsätze: Die territoriale Integrität eines Staates und das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die territoriale Integrität besagt, dass kein Staat einem anderen Staat ein Stück Staatsgebiet abnehmen darf.

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker besagt – ich zitiere aus Wikipedia – dass ein Volk das Recht hat, frei über seinen politischen Status und seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk, eine Nation bzw. einen eigenen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Staat anzuschließen. Zitat Ende.

Im Donbass und auf der Krim haben wir genau diese völkerrechtliche Situation.

Von rechtlicher Seite gesehen geht es in diesem Krieg um die Frage, ob die Eingliederung der Krim und die Bildung der Republiken Donezk und Lugansk völkerrechtlich rechtmäßig sind.

Hier gibt es von russischer und von westlicher Seite unterschiedliche Ansichten.

Der Westen sagt, es wäre eine Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine, sie erkennen die Abstimmungen dort nicht an, da keine internationalen Beobachter dabei waren und russisches Militär vor Ort war. Insofern hätten die Bewohner unter Zwang abgestimmt und die Abstimmung wäre nicht gültig.

Russland sagt, dass es sich um einen Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts der Völker handelt, dass internationale Beobachter eingeladen waren, aber nicht gekommen sind, und dass das russische Militär nur die Sicherheit der Abstimmung gewährleistet hat.

Jedenfalls handelt es sich hier um Rechtsfragen, die sich friedlich lösen lassen sollten!

Eine völkerrechtlich saubere Lösung des Konfliktes könnte also darin liegen, die Abstimmungen im Donbass und auf der Krim unter internationaler Aufsicht zu wiederholen und das Ergebnis von beiden Seiten anzuerkennen.

Um die völkerrechtliche Situation zu klären, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!

„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die sechste Wahrheit ist, dass jeder Krieg Leid über mehrere Generationen verursacht.

Es wachsen schon wieder tausende Kinder ohne Väter auf.

Eltern verlieren ihre Söhne, Frauen ihre Ehemänner.

Von den getöteten Zivilisten auf beiden Seiten ganz zu schweigen.

Inzwischen wird allein auf der ukrainischen Seite schon von einem Blutzoll von 250.000 Soldaten gesprochen.

Insgesamt sind also schon viel mehr Menschen getötet worden als im Landkreis Calw leben.

Die Auswirkungen eines Krieges konnten wir in Deutschland vor bald 80 Jahren beobachten. Auch wenn das Wirtschaftswunder und der damit verbundene materielle Wohlstand die Wunden überdeckt hat, sind diese bei den älteren unter uns oft immer noch nicht wirklich geheilt, denn einen Vater, eine Partner oder ein Kind in einem Krieg zu verlieren ist ein Schmerz, der über Generationen nachwirkt.

Und selbst wenn ein Soldat den Krieg überlebt, können die dort erlebten Schrecken Traumata auslösen, die sich auf Kinder und Enkel vererben.

Ich habe das in meiner eigenen Familie erlebt. Mein Großvater ist in den Krieg nach Russland gezogen und nicht wieder zurückgekommen. Meine Mutter wuchs ohne Vater auf.

Es scheint, dass wir daraus nicht gelernt haben.

Um das Töten von Menschen zu beenden, brauchen wir einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen jetzt!

„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die siebte Wahrheit ist, dass kein Krieg ohne Propaganda möglich ist. Und wo Propaganda nicht wirkt, müssen bezahlte Söldner die Kriege führen.

„Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“ sagte schon der griechische Dichter Aischylos vor 2.500 Jahren.

Schon zu Zeiten der Kreuzzüge war es die Propaganda der Kirchen, die die Menschen dazu trieb, gegen „Ungläubige“ in den Krieg zu ziehen.

Die Adligen des Mittelalters hielten sich bezahlte Söldnerarmeen, die sich oft an dem Eigentum der Besiegten bedienten.

Auch der erste und der zweite Weltkrieg war nur durch Propaganda möglich, die von beiden Seiten intensiv eingesetzt wurde. Die Propaganda war so allgegenwärtig, dass die meisten Menschen ihr glaubten.

Heute hat eigentlich jeder die Möglichkeit, sich überall zu informieren. Und trotzdem wirkt die Propaganda.

Die Indoktrination in den Schulen in der Ukraine habe ich ja schon erwähnt. Es gibt beispielsweise seit vielen Jahren Feriencamps, in denen ukrainische Kinder und Jugendliche den Umgang mit der Waffe lernen und dass mit diesen Waffen die „bösen Russen“ erschossen werden sollen. Gleichzeitig wurden ein großer Teil der ukrainischen Fernseh- und Radiosender und Zeitungen verboten – Medien, die eventuell die Propaganda als solche widerlegen könnten. 

Auch in Russland gibt es – in der sowjetischen Tradition – eine militaristische Erziehung, der Umgang mit Waffen und die Erinnerung an den „großen vaterländischen Krieg“ sind allgegenwärtig. Allerdings ist mir nicht bekannt, dass dort ein bestimmtes Feindbild gepflegt wird, das angegriffen werden soll – es geht hier um die Verteidigung der eigenen Kultur und um die Erinnerung an den Sieg über den Faschismus.  

Auch in Russland wird gegen westliche Medien vorgegangen, die sich in innere Angelegenheiten einmischen wollen. Dabei gibt es in Russland keinen Hass gegen Deutsche, obwohl wir – bzw. je nach Alter unsere Väter, Großväter oder Urgroßväter – ja für die Gräueltaten des 2. Weltkrieges verantwortlich gemacht werden könnten.

Es ist deshalb entscheidend zu wissen, was wirklich geschieht. Dass beispielsweise Russia Today in Deutschland als „Feindsender“ angesehen wird, zeigt, dass es auch hier eine Angst gibt, dass die staatlich verordnete Sichtweise als Propaganda entlarvt wird.

Ich denke aber, dass die meisten der hier Anwesenden wissen, wie sie sich ein ausgewogenes Bild von der Wirklichkeit machen können. Deshalb sind wir ja auch so gefährlich.

Damit Wirklichkeit wieder überall als Wirklichkeit benannt werden darf, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!

„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die achte Wahrheit ist, dass der Krieg nicht nur Häuser, Gebäude und Infrastruktur, sondern auch Umwelt und Natur zerstört.

15.000 Artilleriegeschosse täglich haben in der Ukraine tausende von Gebäuden, Straßen, Brücken, aber auch Bäume und Felder zerstört, dazu kommen weitere tausende von Minen, die verlegt werden und das Land unbrauchbar machen.

Im Krieg können die Bauern ihre Felder nicht mehr bestellen.

Und wir liefern Panzer in die Ukraine, die pro Stunde 400 und mehr Liter Diesel verbrauchen. Die russischen Panzer brauchen natürlich ähnlich viel.

Der Wiederaufbau, der beispielsweise in Mariupol ja schon begonnen hat, braucht weitere tausende Tonnen an Beton und anderen Baumaterialien, um den Menschen wieder eine Wohnung zu geben, um Krankenhäuser, Schulen und die Infrastruktur wieder aufzubauen.

An diese Ampelregierung und auch an die CDU: Seid Ihr schizophren? Wie könnt ihr Panzer liefern, die nach Eurer Klimatheorie das Leben auf der Erde durch ihre Emissionen maximal bedrohen, und uns andererseits vorschreiben Energie zu sparen, nicht mehr Auto zu fahren und nicht mehr mit Öl zu heizen?

Auf der Magdeburger Demo gab es ein großes Plakat, das mich beeindruckt hat. Es sagte:

Frieden, Heizung, Brot
Statt
Waffen, Krieg und Tod.

Ich glaube, das fasst es gut zusammen. Krieg entsteht nur in den Gehirnen von denen, die nicht hingehen müssen und die nicht darunter leiden, weil sie genug Geld haben und vom Steuerzahler alimentiert werden.

Deshalb an die Habecks, Strack-Zimmermanns und Baerbocks dieser Welt: setzt Euch in Eure Panzer und fahrt selbst hin!

Die normalen Menschen, die versuchen, ein anständiges, friedliches Leben zu führen, kommen ohne Propaganda nicht auf den Gedanken, einen Krieg zu führen.

Um die Zerstörung der Ukraine zu beenden, brauchen wir einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen jetzt!

„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“

Die neunte Wahrheit ist, dass wir, die einfache Bevölkerung, unter jedem Krieg leiden, während die Reichen verdienen.

Auch in Deutschland haben wir in den letzten Jahren über unsere Verhältnisse gelebt. Eine Staatsverschuldung von 30.000 € pro Einwohner spricht da eine deutliche Sprache. Der bisherige Handelsbilanzüberschuss Deutschlands hat sich im letzten Jahr halbiert.

Da wir nun dauerhaft mehr für Energie ausgeben und gleichzeitig höhere Zinsen zahlen müssen, ist Sparen angesagt. Kunst, Kultur, Bildung, Soziales, Gesundheitsversorgung – bei Allem werden wir Abstriche machen müssen. Die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland und Europa werden wir alle hautnah zu spüren bekommen. Die Stellenstreichungen, Fabrikschließungen und Unternehmensverlagerungen haben gerade erst begonnen.

100 Milliarden € Sonderschulden für die Bundeswehr sind etwa 1.200 € pro Einwohner oder 200 Millionen € für den Landkreis Calw. Was könnte man damit alles Sinnvolles finanzieren!

Die 100 Milliarden sind ja erst der Anfang, es werden schon 300 Milliarden oder eine Kriegswirtschaft diskutiert – dann werden alle sozialen Aspekte hintenangestellt.

Um den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht zu gefährden, brauchen wir einen Stopp der Kriegswirtschaft und Friedensverhandlungen jetzt!

Eines muss ich noch sagen:

Für dieBasis sind die Freiheit der Medien und eine ausgewogene Information erklärtes Ziel ihrer Politik – nur so kann jeder einzelne seine Wahrheit finden!

Natürlich gibt es nie eine absolute Wahrheit.

Wichtig ist nur, dass man sie sucht – unabhängig davon, was Politik und Medien für ein Geschrei machen.

Das gilt nicht nur für den Ukraine-Krieg, sondern überall, wie wir ja auch bei Corona festgestellt haben.

Deshalb:

Lasst uns, liebe Friedensfreunde, alle auch zu Wahrheitssuchern werden!

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