Bei strömendem Regen waren trotzdem etwa 100 Friedensfreunde gekommen, mehrere Hundert haben die Veranstaltung online verfolgt.
Hier der Redetext mit hinterlegten Quellenangaben:
Liebe Friedensfreunde
Mein Name ist Dietmar Ferger, ich komme aus Südbaden und bin dort fraktionsloses Mitglied im Kreistag Lörrach.
Ich stehe hier, weil ich kein „Schönwetterpazifist“ bin, der nur dann für Frieden eintritt, wenn die gesellschaftliche Stimmung friedlich ist. Ich stehe auch für Frieden ein, wenn aus allen Medienkanälen nach Waffen geschrien wird, um einen Krieg mit einem „totalen Sieg“ – Zitat aus der Zeitung Zeit – enden zu lassen.
„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Diese Worte des Philosophen Karl Jaspers sind der Leitfaden meines Beitrages.
Ich werde auf acht Wahrheiten hinter dem medienüblichen Geschrei eingehen.
Über jede dieser acht Punkte könnte man abendfüllende Vorträge halten – ich kann sie hier nur kurz ansprechen.
Die erste Wahrheit aller Kriege ist, dass es um Macht und geostrategischen Einfluss geht.
Horst Seehofer sagte: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“
Schauen wir uns an, wer in Europa früher entschieden hat und heute entscheidet.
Bis zur französischen Revolution herrschten in Europa die Könige, Fürsten und andere Adlige, die den Herrschaftsanspruch durch ihre Herkunft geerbt haben.
Heute wird die Politik im sogenannten demokratischen Westen von einer globalen Finanzelite bestimmt. Dies sind Menschen die meinen, durch Geld – das meiste auch geerbt – einen Anspruch auf politische Macht und Entscheidungsgewalt zu haben.
Damals war der Adel untereinander verwandt und verschwägert.
Die heutige Finanzelite ist durch gegenseitige Beteiligungen vernetzt und untrennbar verbunden. Dies gilt insbesondere in den USA, wo entscheidende Regierungsposten durch Vertreter der Finanzelite besetzt werden.
Aber auch Olaf Scholz hat enge Beziehungen zu Cum-Ex-Banken, Friedrich Merz war Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock in Deutschland.
Diesen Namen muss man sich merken. BlackRock ist der global größte Vermögensverwalter, Großaktionär bei fast allen globalen Konzernen und das Zentrum der globalen Finanzelite.
In Russland und in China gilt das Seehofer-Zitat nicht. Hier gibt es noch ein Primat der Politik über die Wirtschaft, ein Zustand, der von unseren Medien gerne als „Diktatur“ bezeichnet wird.
Für die globale Finanzelite ist die Ukraine nur ein Zwischenstopp, das eigentliche Ziel ist die Ausbeutung Russlands, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 30 Jahren begonnen wurde.
Die russischen Oligarchen sahen sich damals schon als Teil der globalen Finanzelite, wurden von dieser aber nie wirklich ernst genommen. Sie sollten nur ein Werkzeug sein, um die russischen Rohstoffe in globalen Besitz zu überführen.
Wladimir Putin hat nach seinem Amtsantritt diese Ausbeutung gestoppt, die russischen Oligarchen an die kurze Leine genommen und sich so der globalen Finanzelite entgegengestellt.
Für diese ist die Ausbeutung und Unterwerfung Russlands eine notwendige Voraussetzung, um langfristig auch China dominieren zu können.
Im Mittelalter fürchtete der Adel die Arbeiter und Bauern und sah seine Macht durch das aufgeklärte, humanistische Bürgertum und die Ideale der französischen Revolution bedroht.
Heute fürchtet die globale Finanzelite die Staaten, in denen es noch ein Primat der Politik gibt. Sie sieht ihre Macht bedroht sowohl durch angeblich totalitäre Staaten als auch durch freiheitliche Demokratien, in denen es Gleichheit vor dem Recht und eine freie Medienlandschaft gibt.
Diese Demokratien gibt es aber nicht mehr. Jedenfalls die europäischen Demokratien können der globalen Finanzelite nichts mehr entgegensetzen.
Sie hat unser Recht korrumpiert, das Grundgesetz ausgehöhlt und die Medien als willige Erfüllungsgehilfen gekauft.
Dies gilt insbesondere für den Lobbyismus-Moloch EU, in dem Bürokraten Hand in Hand mit Industrielobbyisten die Entscheidungen fällen.
Mussolinis Definition von Faschismus war: Die Integration von staatlicher Macht und der wirtschaftlichen Macht der Industrie.
Als kleinen geschichtlichen Abstecher möchte ich in diesem Zusammenhang den 1982 verstorbenen Juristen Walter Hallstein erwähnen.
Walter Hallstein war ein Erstunterzeichner der römischen Verträge – den Gründungsverträgen der EU – und erste Vorsitzende der Europäischen Wirtschaftsunion.
In seinem vorherigen Leben im dritten Reich arbeitete Walter Hallstein an der juristischen Struktur, wie ein von den Nazis erobertes Europa zu verwalten wäre. Unter anderem vertrat er 1938 Deutschland bei der Umsetzung des sog. „Stahl-Paktes“ zwischen Hitler-Deutschland und Mussolinis Italien.
Über die Grundlagen der EU kann sich also jeder seine Gedanken machen.
Basierend auf der Implementierung der EU als undemokratische Übermachtstruktur, ist nach der Vergewaltigung der Grundrechte in der Corona-Zeit der Krieg in der Ukraine der zweite Großangriff auf die Werte der französischen Revolution Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Wir entwickeln uns scheinbar unaufhaltsam in die Richtung eines neuen Faschismus, der die Menschen wie im Mittelalter zu Leibeigenen und Sklaven der globalen Finanzelite und ihrer Konzerne machen will.
Die freiheitliche Demokratie stirbt langsam und unbeachtet.
Um diesen wirtschaftlichen Faschismus zu stoppen, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!
„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die zweite Wahrheit ist, dass Kriege immer um Geld, Rohstoffe und wirtschaftlichen Einfluss geführt werden.
Papst Franziskus sagte kürzlich, dass es sich um einen Kampf der Imperien handelt.
Dies sieht man deutlich, wenn man den Finanzströmen folgt.
Der Euromaidan 2014 in Kiew wurde vorbereitet und ermöglicht durch 10 Milliarden Dollar US-amerikanischer Steuer- und Stiftungsgelder, die seit dem Ende der Sowjetunion unter dem Deckmantel der Demokratisierung in der Ukraine „investiert“ wurden. Mit diesem Geld wurde Stimmung gemacht mit dem definierten Ziel, die Ukraine dem Einfluss Russlands zu entziehen und dem Einflussbereich der USA, der EU und der westlichen Konzerne hinzuzufügen. Die ukrainischen Oligarchen waren willige Partner in diesem Spiel.
Wie sieht die finanzielle Weltkarte heute aus?
Seit 30 Jahren haben die USA eine negative Handelsbilanz, d.h. sie importieren mehr, als sie exportieren. Da hilft es auch nichts, dass sie uns, ihren „Freunden“, ihr Flüssiggas zum vierfachen Preis verkaufen. Ihre Staatsverschuldung liegt bei 32 Billionen Dollar, also 100.000 Dollar pro Einwohner. Trotzdem kommen 6 der 10 weltweit reichsten Personen aus den USA.
Was bedeuten diese Zahlen?
Die USA leben seit 30 Jahren auf Pump, sie leihen sich Geld von anderen Staaten und profitieren davon, dass der US-Dollar die globale Handelswährung ist. Um dieses Privileg zu verteidigen und sich Zugriff auf billige Rohstoffe zu sichern, gibt es mehr als 800 US-amerikanische Militärbasen auf dem Globus.
Die Russische Föderation hat seit 30 Jahren, seit dem Zerfall der Sowjetunion, eine positive Handelsbilanz. Obwohl sie alle Auslandsschulden der Sowjetunion übernommen hat. Ihre Staatsverschuldung ist minimal und liegt bei knapp 3.000 Dollar pro Einwohner. Russland hat uns und seine anderen Nachbarn immer mit günstigen Rohstoffen versorgt, ohne das Prinzip der Gewinnmaximierung anzuwenden.
Die in den letzten Monaten verhängten Sanktionen haben Russland wenig geschadet, im Gegenteil, sie fördern die russische Wirtschaft. Es gibt Steuererleichterungen für den Kauf russischer Technik, russische Unternehmen investieren in neue Produktionsanlagen wie noch nie, die Arbeitslosigkeit ist auf unter 4% gesunken.
Europa wird durch China ersetzt, so dass es in Russland inzwischen an vielen wichtigen Stellen eine dreisprachige Beschriftung gibt: Russisch, Englisch und Chinesisch.
Der kürzliche Besuch von Chinas Präsiden Xi hat die Bindung Russlands an China noch verstärkt. Es wurden unzählige Wirtschaftsverträge geschlossen. Und der größte Teil des Handels zwischen China und Russland wird inzwischen nicht mehr in US-Dollar abgewickelt.
Dabei hätte sich das ganz anders entwickeln können.
Ich empfehle jedem, Putins Rede vor dem deutschen Bundestag 2001 nochmals anzuhören. Es sollte ein Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok entstehen, mit Deutschland im Zentrum. Das Zusammenspiel von russischen Rohstoffen und deutscher Technik sollte der Garant einer erfolgreichen gemeinsamen Entwicklung werden, auf der Basis gemeinsamer europäischer humanistischer Werte.
Diese Chancen haben wir jetzt wohl endgültig verspielt. Russland hat sich jetzt China zugewendet. Die dort auch mit deutscher Hilfe entwickelte Technologie landet über diesen Umweg in Russland.
Um zu sehen wie das von uns unterstützte wirtschaftliche Kriegsziel aussieht, müssen wir nur nach Kiew schauen.
Denn dort wird das, was bei uns noch verschleiert und hinter den Kulissen abläuft, offen gezeigt. Dort arbeiten seit vielen Monaten die Berater von BlackRock in den Ministerien. Larry Fink, der CEO von BlackRock, konferiert mit Präsident Selenskij über den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg. Die Vertreter der globalen Finanzelite bereiten das Land auf die Übernahme durch ihre Konzerne vor. Ein Beispiel: Der weltweit größte Getreide- und Nahrungsmittelkonzern Cargill hat vor kurzem einen Schwarzmeer-Hafen in der Nähe von Odessa gekauft. Weit mehr als 10% des ukrainischen Ackerlandes sind schon von ausländischen Unternehmen gepachtet. Wenn das Landverkaufsverbot an Ausländer fällt, stehen Cargill, Monsanto & Co. in den Startlöchern.
In der Ukraine soll ein Staat entstehen, der von den globalen Großkonzernen ausgebeutet wird. Das ist wahrscheinlich auch als Blaupause gedacht, nach der dann andere, durch den Krieg finanziell ruinierte Länder übernommen werden können.
Um die Ukraine aus den Händen der globalen Finanzelite zu retten, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!
„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die dritte Wahrheit ist, dass Waffen gebaut werden um zu töten und zu zerstören.
Die Ukraine ist für beide Seiten ein Labor für neuartige Waffen geworden.
Im Westen wird die Waffenproduktion hochgefahren. Hier verdienen vor allem die Aktionäre. Natürlich auch BlackRock, der bei fast allen europäischen und US-amerikanischen Rüstungskonzernen Großaktionär ist.
In Russland ist die Rüstungsindustrie staatlich. Hier verdienen keine Aktionäre mit. Kriegsproduktion und Waffenentwicklung werden auch dort gerade massiv hochgefahren. Das geht dort schneller als es die hochverschuldeten Staaten des Westens jemals finanzieren können, es sei denn wir erklären die Kriegswirtschaft und ordnen alles der Kriegsproduktion unter.
Wollen wir das?
Großbritannien will die Ukraine jetzt mit Uran-Munition beliefern. Uran ist ein sehr hartes Metall und kann das Stahl der Panzer durchschlagen. Beim Aufschlag entsteht radioaktiver Staub, der schon im Jugoslawien- und Irakkrieg zu einem massiven Anstieg an Krebserkrankungen, zu missgebildeten Kindern und Tieren und vielen weiteren Leiden geführt hat und immer noch führt.
Russland wird auf diese Eskalation natürlich antworten müssen und selbst noch „wirkungsvollere“ Waffen einsetzen – die Spirale der Vernichtung und der Grausamkeiten dreht sich also weiter.
Noch ein anderer Aspekt: Sollte in Russland nach Putin wirklich ein unberechenbarer und expansionslüsterner Machthaber an die Macht kommen, hat er ein wirklich gefährliches Arsenal an modernsten Waffen zur Verfügung, die genau das tun werden, für das sie gebaut sind: Weltweit Tod und Zerstörung bringen.
Um weitere Kriegsproduktion zu verhindern, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!
„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die vierte Wahrheit ist, dass in diesem Krieg Kultur und Geschichtsschreibung als Waffen missbraucht werden.
Die Ukraine ist kulturell ein zweigeteiltes Land. Die West-Ukraine war bis zum Ende des zweiten Weltkriegs ein Teil Polens, der Osten und Süden empfindet sich immer noch als Teil Russlands. Seit dem Zerfall der Sowjetunion wird in der Ukraine eine nationalistische Kultur aufgebaut, die von der West-Ukraine ausgeht.
Es wurde eine gegen alles Russische gerichtete Geschichtsschreibung entwickelt, in der beispielsweise die Roten Armee gemeinsam mit der deutschen Wehrmacht für die Zerstörung der Ukraine im 2. Weltkrieg verantwortlich gemacht wird.
Es werden Personen als Helden verehrt, die auf Seiten Nazi-Deutschlands gegen die Rote Armee gekämpft haben und direkt oder indirekt für die damaligen Gräueltaten auf dem Gebiet der heutigen Ukraine mit verantwortlich waren. Diese Geschichtsschreibung wird seit Jahrzehnten in den Schulen gelehrt, Lehrern wird Unterrichtsmaterial direkt von der NATO oder von westlichen Stiftungen zur Verfügung gestellt.
Die Menschen im Donbass und auf der Krim haben diese Entwicklung nicht mitgemacht.
Sie erleben die Diskrepanz zwischen dem, was sie von ihren Eltern erzählt bekommen und aus russischen Quellen kennen, und dem, was in den ukrainisierten Schulen unterrichtet wird.
Schon 1994 hatten die Krimbewohner mit großer Mehrheit für ihren Anschluss an Russland gestimmt, dies wurde aber von der Kiewer Zentralregierung nicht anerkannt.
Nach dem Euromaidan 2014 kam in Kiew eine nationalistische Putschregierung nach US-amerikanischen Vorgaben an die Macht, die sofort Gesetze gegen den Gebrauch der russischen Sprache und Kultur erließ.
In dieser Regierung waren Mitglieder des Swoboda-Partei vertreten, der Partnerpartei der deutschen NPD, die bei der Parlamentswahl 2012 in der Westukraine bis zu 38 Prozent der Stimmen erhalten hatte.
Dies und weitere Ausschreitungen der Maidan-Aktivisten führte dazu, dass für die Menschen auf der Krim und im Donbass eine rote Linie überschritten wurde.
Sie verweigerten der Zentralregierung die Gefolgschaft. Seitdem werden in der Ukraine Denkmäler russischer Dichter, Philosophen und Staatsmänner abgerissen, Straßennamen geändert und russische Bücher verbrannt.
Es herrscht ein Kulturkampf zwischen einer nationalistischen Kultur und einer Kultur der Völkervielfalt, die in der Sowjetunion geprägt wurde.
Dieser Kulturkampf ist teilweise bis zu uns geschwappt und eines zivilisierten Landes unwürdig, vor allem da wir uns ja überall für kulturelle Vielfalt stark machen.
Um diesen unwürdigen Kulturkampf zu beenden brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!
„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die fünfte Wahrheit ist, dass im Krieg das Recht gebeugt wird.
Ein Standardsatz in unseren Medien ist beispielsweis die „völkerrechtswidrige Annexion der Krim.“
Dabei kennt das Völkerrecht zwei Grundsätze: Die territoriale Integrität eines Staates und das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Die territoriale Integrität besagt, dass kein Staat einem anderen Staat ein Stück Staatsgebiet abnehmen darf.
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker besagt – ich zitiere aus Wikipedia – dass ein Volk das Recht hat, frei über seinen politischen Status und seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk, eine Nation bzw. einen eigenen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Staat anzuschließen. Zitat Ende.
Im Donbass und auf der Krim haben wir genau diese völkerrechtliche Situation.
Von rechtlicher Seite gesehen geht es in diesem Krieg um die Frage, ob die Eingliederung der Krim und die Bildung der Republiken Donezk und Lugansk völkerrechtlich rechtmäßig sind.
Hier gibt es von russischer und von westlicher Seite unterschiedliche Ansichten.
Der Westen sagt, es wäre eine Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine, sie erkennen die Abstimmungen dort nicht an, da keine internationalen Beobachter dabei waren und russisches Militär vor Ort war. Insofern hätten die Bewohner unter Zwang abgestimmt und die Abstimmung wäre nicht gültig.
Russland sagt, dass es sich um einen Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts der Völker handelt, dass internationale Beobachter eingeladen waren, aber nicht gekommen sind, und dass das russische Militär nur die Sicherheit der Abstimmung gewährleistet hat.
Interessant ist, dass es beispielsweise im Kosovo keine Abstimmung der Bevölkerung gegeben hat, sondern dass dort eine Unabhängigkeitserklärung nur vom Parlament unterzeichnet wurde, ohne dass die Bevölkerung vorher befragt wurde. Und trotzdem wird hier auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker verwiesen.
Jedenfalls handelt es sich hier um Rechtsfragen, die sich friedlich lösen lassen sollten!
Eine völkerrechtlich saubere Lösung des Konfliktes könnte also darin liegen, die Abstimmungen im Donbass und auf der Krim unter internationaler Aufsicht zu wiederholen und das Ergebnis von beiden Seiten anzuerkennen.
Um die völkerrechtliche Situation zu klären, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!
„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die sechste Wahrheit ist, dass jeder Krieg Leid über mehrere Generationen verursacht.
Es wachsen schon wieder tausende Kinder ohne Väter auf. Eltern verlieren ihre Söhne, Frauen ihre Ehemänner. Von den getöteten Zivilisten auf beiden Seiten ganz zu schweigen.
Inzwischen wird allein auf der ukrainischen Seite schon von einem Blutzoll von 250.000 Soldaten gesprochen. Insgesamt sind also wahrscheinlich schon viel mehr Menschen getötet worden als im Landkreis Soest leben.
Die Auswirkungen eines Krieges konnten wir in Deutschland vor bald 80 Jahren beobachten. Auch wenn das Wirtschaftswunder und der damit verbundene materielle Wohlstand die Wunden überdeckt hat, sind diese bei den älteren unter uns oft immer noch nicht wirklich geheilt, denn einen Vater, eine Partner oder ein Kind in einem Krieg zu verlieren ist ein Schmerz, der über Generationen nachwirkt.
Und selbst wenn ein Soldat den Krieg überlebt, können die dort erlebten Schrecken Traumata auslösen, die sich auf Kinder und Enkel vererben.
Ich habe das in meiner eigenen Familie erlebt.
Es scheint, dass wir daraus nicht gelernt haben.
Um das Töten von Menschen zu beenden, brauchen wir einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen jetzt!
„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die siebte Wahrheit ist, dass kein Krieg ohne Propaganda möglich ist. Und wo Propaganda nicht wirkt, müssen bezahlte Söldner die Kriege führen.
„Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“ sagte schon der griechische Dichter Aischylos vor 2.500 Jahren.
Schon zu Zeiten der Kreuzzüge war es die Propaganda der Kirchen, die die Menschen dazu trieb, gegen „Ungläubige“ in den Krieg zu ziehen. Die Adligen des Mittelalters hielten sich bezahlte Söldnerarmeen, die sich oft an dem Eigentum der Besiegten bedienten.
Auch der erste und der zweite Weltkrieg war nur durch Propaganda möglich, die von beiden Seiten intensiv eingesetzt wurde. Die Propaganda war so allgegenwärtig, dass die meisten Menschen ihr glaubten.
Heute hat eigentlich jeder die Möglichkeit, sich überall zu informieren. Und trotzdem wirkt die Propaganda.
Die Indoktrination in den Schulen in der Ukraine habe ich ja schon erwähnt. Es gibt beispielsweise seit vielen Jahren Feriencamps, in denen ukrainische Kinder und Jugendliche den Umgang mit der Waffe lernen und dass mit diesen Waffen die „bösen Russen“ erschossen werden sollen. Gleichzeitig wurden ein großer Teil der ukrainischen Fernseh- und Radiosender und Zeitungen verboten – Medien, die eventuell die Propaganda als solche widerlegen könnten.
Auch in Russland gibt es – in der sowjetischen Tradition – eine militaristische Erziehung, der Umgang mit Waffen und die Erinnerung an den „großen vaterländischen Krieg“ sind allgegenwärtig. Allerdings ist mir nicht bekannt, dass dort ein bestimmtes Feindbild gepflegt wird, das angegriffen werden soll – es geht hier um die Verteidigung der eigenen Kultur und um die Erinnerung an den Sieg über den Faschismus. Auch in Russland wird gegen westliche Medien vorgegangen, die sich in innere Angelegenheiten einmischen wollen.
Aber wer mal in Russland war, der hat erlebt, dass es dort keinen Hass gegen Deutsche gibt, obwohl wir – bzw. je nach Alter unsere Väter, Großväter oder Urgroßväter – ja für die Gräueltaten des 2. Weltkrieges verantwortlich gemacht werden könnten.
Es ist deshalb entscheidend zu wissen, dass wirklich geschieht. Dass beispielsweise Russia Today in Deutschland als „Feindsender“ angesehen wird, zeigt, dass es auch hier eine Angst gibt, dass die staatlich verordnete Sichtweise als Propaganda entlarvt wird.
Ich denke aber, dass die meisten der hier Anwesenden wissen, wie sie sich ein ausgewogenes Bild von der Wirklichkeit machen können. Deshalb sind wir ja auch so gefährlich.
Damit Wirklichkeit wieder überall als Wirklichkeit benannt werden darf, brauchen wir Friedensverhandlungen jetzt!
„Frieden ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich.“
Die achte Wahrheit ist, dass wir, die einfache Bevölkerung, unter jedem Krieg leiden, während die Reichen verdienen.
Auch in Deutschland haben wir in den letzten Jahren über unsere Verhältnisse gelebt. Eine Staatsverschuldung von 30.000 € pro Einwohner spricht da eine deutliche Sprache. Der bisherige Handelsbilanzüberschuss Deutschlands hat sich im letzten Jahr halbiert. Da wir nun dauerhaft mehr für Energie ausgeben und gleichzeitig höhere Zinsen zahlen müssen, ist Sparen angesagt.
Kunst, Kultur, Bildung, Soziales, Gesundheitsversorgung – bei Allem werden wir Abstriche machen müssen. Die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland und Europa werden wir alle hautnah zu spüren bekommen.
Die Stellenstreichungen, Fabrikschließungen und Unternehmensverlagerungen haben gerade erst begonnen.
100 Milliarden € Sonderschulden für die Bundeswehr sind etwa 1.200 € pro Einwohner oder 360 Millionen für den Landkreis Soest. Was könnte man damit alles Sinnvolles finanzieren!
Die 100 Milliarden sind ja erst der Anfang, es werden schon 300 Milliarden oder eine Kriegswirtschaft diskutiert – dann werden alle sozialen Aspekte hintenangestellt.
Um den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht zu gefährden, brauchen wir einen Stopp der Kriegswirtschaft und Friedensverhandlungen jetzt!
Eines muss ich noch sagen:
Natürlich gibt es nie eine absolute Wahrheit.
Wichtig ist nur, dass man sie sucht – unabhängig davon, was Politik und Medien für ein Geschrei machen.
Lasst uns, liebe Friedensfreunde, alle auch zu Wahrheitssuchern werden!