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Da ich ja von keiner Fraktion vertreten werden, habe ich auf der Haushalts-Kreistagssitzung am 18.11. in der Stadthalle in Schopfheim die Gelegenheit genutzt und eine kleine „Haushaltsrede“ gehalten. Sie wurde sogar von der Badischen Zeitung ausgiebig, aber natürlich lückenhaft kommentiert.
„Sehr geehrte Frau Dammann,
Sehr geehrte Mitarbeiter der Verwaltung,
Liebe Kreistagskollegen
Dieser Haushalt ist ein Armutszeugnis. In jeglicher Hinsicht.
Einmal natürlich im Wortsinne. Der Landkreis ist arm. Auch an Geld, aber nicht nur. Er ist auch arm an Mut zur Veränderung und eigenständigem Denken und Handeln. Er hört auf einen lobbygesteuerten Bankkaufmann, der gerade Gesundheitsminister spielt, auf einen Möchte-Gern Doktor, der es noch nicht einmal fertig gebracht hat seine angebliche Doktorarbeit rechtzeitig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – falls er jemals eine geschrieben hat – und einen Tierarzt, der ein Institut leitet das schon in der Nazi-Zeit gezeigt hat, wie wenig ein Menschenleben wert ist. Auf Befehl dieser Figuren verbreitet der Landkreis Angst und Schrecken vor einem Virus, das – so Frau Prof. Dr. Brinkmann auf der Bundespressekonferenz – deshalb so gefährlich ist, weil so wenig Menschen daran erkranken.
Auf Grundlage dieses wissenschaftlichen Unsinns lassen wir uns nicht nur befehlen, unschuldige Menschen in Quarantäne zu stecken, sondern auch die Wirtschaft lahmzulegen und damit in die finanzielle Situation zu kommen, in der wir jetzt gerade stecken.
Eine Studie der Situation in Waldshut hat gezeigt, dass durch den Lockdown und die dadurch erzeugte Angst und Einsamkeit allein im Landkreis Waldshut etwa 30 Menschen gestorben sind – also Kollateralschäden auch im menschlichen Bereich.
Gehorsames Durchführen von Befehlen, egal wie sinnlos sie sind, und die Ignoranz der Wirklichkeit sind Zustände, wie wir sie eigentlich nicht mehr erleben wollen. Ignoriert wird beispielsweise die Situation in Schweden – in den Mainstream-medien gerade ausgeblendet -, die zeigt, dass die ganze Lockdownerei keinerlei Effekt hat, ebenso wenig wie Maskenpflichten und die Testerei, die unsere kranken Kassen am Jahresende rund 2 Milliarden € gekostet haben werden, was zu entsprechender Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und zu einer Verminderung der Kaufkraft führen wird.
Diese Armut an Mut und eigenständigem Denken und Handeln ist eine Hauptursache der Krise und des negativen Kassenstandes.
Aber ich will ja nicht nur meckern, sondern auch konstruktive Vorschläge machen. Was könnte denn der Landkreis denn sonst noch tun, wenn er nicht so arm an Kreativität und Solidarität wäre? Ein Blick in die Geschichtsbücher würde helfen. Suchen Sie mal nach dem sogenannten Wunder von Wörgl. Mitten in der Weltwirtschaftskrise brachte ein kreativer und mutiger Bürgermeister die Wirtschaft seines Ortes in Schwung durch die Ausgabe einer Tauschwährung, die damals „Arbeitsbestätigungsscheine“ genannt wurde. Heute würde das natürlich digital gehen, wenn der Landkreis eine Regionalwährung herausgeben würde und damit einen Teil des Gehaltes der Mitarbeiter, aber auch lokale Lieferanten bezahlen würde. Eine Regionalwährung gab es hier schon einmal, den Dreyecker. Darauf könnte man aufbauen. Digitale Regionalwährungskonzepte und Programme gibt es ebenfalls. Neu wäre nur, dass eine Gebietskörperschaft wie der Landkreis Lörrach ein solches Konzept übernimmt und umsetzt.
Also, meine Damen und Herren, befreien Sie sich und uns aus dieser Armut und beginnen Sie, selbständig und unabhängig zu denken, hören Sie auf, Angst zu haben und werden Sie so reich an Kreativität, Mut und Solidarität. Dann wird auch der Kreishaushalt wieder besser dastehen.“
Frau Marion Caspers-Merk, SPD, ex Gesundheits-Staatssekretärin und Lotto-Chefin (ja, ein schöner Versorgungsposten für „verdiente“ Parteimitglieder) merkte darauf an, dass es in Schweden ja so schrecklich sei und so viele Menschen gestorben wären und „Fake-news“ so nicht stehen gelassen werden könnten. Außerdem gäbe es viele Studien zur Schutzwirkung von Alltagsmasken.
Ich schrieb ihr darauf diese Email (in Kopie an alle Kreistagsmitglieder) – mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme:
Liebe Frau Caspers-Merk
Sie hatten Schweden angesprochen.
Schweden hat eine vorbildliche und übersichtliche Berichterstattung, die fast tagesaktuell ist.
Hier können Sie die jeweils aktuelle EXCEL Tabelle der Sterbefälle herunterladen:
https://www.scb.se/en/finding-statistics/statistics-by-subject-area/population/population-composition/population-statistics/
Da kann man sehr gut sehen, dass es seit dem Peak im Frühjahr eher unterdurchschnittliche Sterbefallzahlen gibt.
Wenn Sie aber die Vorjahre anschauen (Sie müssen die Jahresreihen erst aufsummieren), sehen Sie, dass im 2019 etwa 3.500 Menschen weniger gestorben sind als in den Vorjahren, obwohl auch die schwedische Bevölkerung älter wird und die Anzahl der Menschen, die in das normale Sterbealter kommt, ansteigt. Ich habe das in der beigefügten Grafik dargestellt.
Wenn Sie dann die Sterbefälle von Januar bis Ende Oktober von 2020 und 2018 aufsummieren und vergleichen (2019 war ja ein Ausnahmejahr mit offensichtlich ausgefallener Grippewelle oder so), haben wir in 2020 knapp 2.400 mehr verstorbene Menschen als in 2018. Die Untersterblichkeit von 2019 von etwa 3.500 Menschen ist also bis jetzt noch nicht einmal wieder ausgeglichen. Trotz alternder Bevölkerung.
Es ist also absolut unzutreffend zu behaupten, dass in Schweden mehr Menschen gestorben wären als normal oder dass es überhaupt auch nur einen Ansatz an Übersterblichkeit gegeben hätte. Es gab nur in 2019 eine Untersterblichkeit, die im Frühjahr 2020 teilweise wieder ausgeglichen wurde.
Ähnlich verhält es sich in England, wie sie an der beigefügten Übersicht sehen können. An dem Sprung von 2014 auf 2015 können Sie sehen, dass es ganz normal ist, dass nach einem Jahr mit geringeren Sterbefällen ein Jahr mit höheren Sterbefällen folgt. Nur war die Untersterblichkeit noch nie so krass wie 2019.
Und wenn wir schon bei den Statistiken sind: Es gibt einen interessanten Zusammenhang zwischen der Grippe-Durchimpfungsrate bei Menschen +65 und der Anzahl der an Corona verstorbenen Menschen. Ich hatte leider noch keine Zeit, die Grafik nochmal zu aktualisieren, aber die Daten sind ja bei der OECD und z.B. bei Worldometer jedem zugänglich, den es interessiert. Die Virus-Interferenz scheint eine gewichtige Rolle zu spielen, auch wenn sie nie thematisiert wird und hier die Menschen weiterhin zu Grippeimpfungen angehalten werden. Jedenfalls scheint die Grippeimpfung erfolgreich zu sein, denn Influenza-Tote gibt es dieses Jahr so gut wie keine.
Ich denke, dass auch die Kreistagskollegen an Ihren Studien über die Schutzwirkung durch das Tragen von Alltagsmasken interessiert sind.
Antwort von Frau Caspers-Merk
Lieber Herr Ferger,
herzlichen Dank für Ihre Mail. Da Sie ja alles in Ihrem Block veröffentlichen anbei meine abschließende Antwort.
Zu Schweden:
Stand 19. November vermeldete ECDC.eu eine Todesrate von 6321 Menschen für Schweden. Rechnet man dies auf die Einwohnerzahl um, ergibt dies 4,5 mal so viele Todesfälle wie in Deutschland. Noch interessanter ist der Vergleich mit den Nachbarn Finnland 374 Todesfälle und Norwegen 299 Todesfälle. Beide Länder haben stärker reguliert und eine Maskenpflicht verordnet und sind was die Altersstruktur und die Bevölkerungsdichte angeht durchaus vergleichbar.
Überdies hat die Regierung in Schweden wegen der öffentlichen Kritik von Wissenschaftlern am Schwedischen Modell eine Untersuchungskommission eingesetzt.
Wirksamkeit von Gesichtsmasken:
Es gibt zahlreiche Studien hierzu und ich verweise nur auf 3 aktuelle Quellen
9.10.20 aerzteblatt.de
Bericht über eine kanadische Studie
26.10.20 Redaktionsnetzwerk Deutschland
Bericht über eine Studie der Universität Tokio
The Lancet:
Rational use of Face Masks in the COVID 19 Pandemic
Ich habe allerdings den Eindruck, dass eine sachliche Debatte immer weniger gewünscht wird. Leider finden sich in den sozialen Netzwerken immer auch dubiose Quellen, die auf ihren Wahrheitsgehalt nicht überprüft werden. Nach dem Motto: Meine Meinung steht fest, kommen Sie mir nicht mit Tatsachen.
Ich hoffe dennoch, Ihnen weitergeholfen zu haben.
Meine Antwort an Frau Caspers-Merk
Liebe Frau Caspers-Merk
Es ist interessant, dass das ECDC offensichtlich besser in Schweden Bescheid weiß als die schwedischen Behörden.
Diese schreiben:
Dies bedeutet, dass in Schweden das Virus wohl genauso so gefährlich ist wie in Deutschland, wo es „so gefährlich ist weil so wenige Menschen daran erkranken.“ (Frau Prof. Dr. Brinkmann auf der Bundespressekonferenz).
Fakt ist also, dass es weder Engpässe im Schwedischen Gesundheitssystem gibt noch Ansätze einer Übersterblichkeit. Um es nochmal ganz genau zu sagen: Bis zum 8. November sind im Jahr 2020 genau 2.109 Menschen mehr gestorben als im gleichen Zeitraum im Vergleichsjahr 2018, nach einer Untersterblichkeit von 3.419 Menschen in 2019 im Vergleich zu 2018. Um die Untersterblichkeit von 2019 auszugleichen, müssten in 2020 noch 1.310 Menschen mehr sterben als in 2018.
Woher das ECDC da seine Zahlen holt, erschließt sich nicht wirklich. Und ja, auf die Virus-Interferenz habe ich ja schon hingewiesen, dank funktionierender Grippe-Impfung sterben die Menschen eben nicht mehr an Influenza, sondern an Corona.
Ist Ihnen bekannt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, dass ein Sterbefall als Corona-Sterbefall in die ECDC Statistik aufgenommen wird?
Wie ist die Altersverteilung bei den Sterbefällen, die beim ECDC aufgeführt werden?
Werden weitere Erkrankungen mit aufgenommen?
Da all dieses nicht bekannt ist, ist die einzig zuverlässige und schlussendlich auch ausschlaggebende Statistik die der absoluten Sterbefälle. Und da gibt es in Schweden eben keine Übersterblichkeit, die ECDC Statistik hin oder her.
Ein kleiner Ausflug in die USA: Dort schreibt das CDC, das nur 6% der „Corona-Todesfälle“ ausschließlich an Corona gestorben sind. Alle anderen hatten durchschnittlich 2,6 weitere schwere Erkrankungen:
„Tabelle 3 zeigt die Arten von Gesundheitszuständen und beitragenden Ursachen, die im Zusammenhang mit Todesfällen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) genannt werden. Bei 6% der Todesfälle war COVID-19 die einzige erwähnte Ursache. Bei Todesfällen, bei denen neben COVID-19 noch weitere Erkrankungen oder Ursachen genannt wurden, gab es im Durchschnitt 2,6 zusätzliche Erkrankungen oder Ursachen pro Todesfall.“
Es ist anzunehmen, dass die Situation bei ECDC nicht viel anders ist.
Und wenn wir jetzt doch eine Übersterblichkeit bekommen, ist aus den bisherigen Statistiken davon auszugehen, dass diese Übersterblichkeit vor allem eine Auswirkung der Maßnahmen ist, wie die Studie aus dem Landkreis Waldshut nahelegt, die ich in meinem Beitrag erwähnt habe. In Landkreis Waldshut gab es eine (kurzzeitige und relative) Übersterblichkeit im April. Diese Übersterblichkeit war aber nur zu 55% das Resultat von Corona-Infektionen, zu 45% waren die Ursachen in den Maßnahmen und dem daraus resultierenden Verhalten der Bevölkerung begründet, also ausbleibende Arztbesuche, fehlende Besuche von Verwandten etc. Wenn man diese Maßnahmen-bedingte Übersterblichkeit vom Landkreis Waldshut auf Deutschland hochrechnet, haben die Maßnahmen allein im Monat April dieses Jahre ca. 18.000 Todesopfer gefordert.
Eine weitere Ursache einer kommenden Übersterblichkeit werden einfach Menschen mit schwachem Immunsystem sein. Denn die Stärke eines Immunsystems ist auch psychisch bedingt, und permanente Angst und Unsicherheit sowie der durch die Maßnahmen bedingte Stress schwächen jedes Immunsystem signifikant.
Dabei werden diese Maßnahmen erlassen auf Grund eines Tests, dessen Zuverlässigkeit in Deutschland in einem Ringversuch im Juni auf die Probe gestellt wurde mit dem Ergebnis, dass je nach Test und Labor bei negativen Proben zwischen 0,8 und 1,6 % der Proben falsch, also positiv getestet wurden. Dies bedeutet, dass bei einem Verhältnis von positiven zu negativen Testergebnissen von 1 : 100 statistisch ausschließlich falsch-positive Tests zu verzeichnen sind.
Ähnliches bestätigt auf der ehemalige Vizepräsident und Leiter der Abteilung Allergie und Atemwegsbiologie von Pfizer, Dr. Mike Yeadon, in diesem Interview: https://youtu.be/Ch7wze46md0 .
Leider sind Ihre Hinweise zu den Studien sehr ungenau. Im Inhaltsverzeichnis des Ärzteblattes vom 9.10. konnte ich keine Masken-Studie finden: https://www.aerzteblatt.de/archiv/inhalt?heftid=6437
Wenn Sie sich die japanische Studie mal genauer anschauen, ist das ein etwas seltsamer Versuchsaufbau: Zwei sich anschauende Köpfe in einem Glaskasten in 50 cm Entfernung, von der der eine Kopf 20 Minuten! lang kontinuierlich „hustet“. Das ist sehr lebensnah. Und selbst bei geringster Virendichte und N95-Masken wurde Virus-RNA vom Gegenüber aufgenommen.
Und der Bericht des Lancet ist eine Gegenüberstellung der verschiedenen Richtlinen verschiedener Länder. Und vielleicht sollten wir uns hier an die Empfehlung der WHO halten:
„If you are healthy, you only need to wear a mask if you are taking care of a person with suspected SARS-CoV-2 infection.”
Da wir im Kreistag keine Corona-Patienten behandeln, ist eine Maskenpflicht in einer Kreistagssitzung also größtmöglicher Unsinn.
Ich freue mich sehr auf eine sachliche Debatte, allerdings kann die nur stattfinden, wenn auch auf die Argumente des Gegenübers eingegangen wird. Das kann ich bei Ihnen leider nicht feststellen, wenn Sie mit sehr unbestimmten Statistiken des ECDC argumentieren, deren Grundlagen nicht dargelegt werden, und offensichtlich immer noch absolut fälschlich davon überzeugt sind, dass es in Schweden eine wirkliche Übersterblichkeit gibt oder gegeben hätte.
Deshalb bitte ich Sie, auch den Wahrheitsgehalt der ECDC Angaben zu überprüfen, bevor Sie mit diesen argumentieren. Denn die Tatsachen (faktische Untersterblichkeit in Schweden) widersprechen Ihren Aussagen und den Aussagen des ECDC.
Sehr gute Arbeit!