Warum ich jetzt Mitglied in der Partei dieBasis geworden bin

Ich hatte im Mai 2018 bei dem Austritt aus der Partei Bündnis90/DieGrünen gedacht, dass ich nicht so schnell wieder Mitglied in einer Partei werden will.

Die Umstände erfordern es aber, hier Position zu beziehen und diese auch mit einer Parteimitgliedschaft zu unterstreichen.

Nachdem von den Menschen, die sich nicht von der Corona-Panikmache vereinnahmen haben lassen, im Frühjahr die Partei „Widerstand2020“ gegründet wurde, verlief diese Parteigründungsinitiative leider sehr chaotisch. Was genau geschah, dass die ca. 100.000 Anmeldungen (von denen viele wohl auch nicht korrekt waren) im Sande verliefen, ist mir leider noch nicht bekannt. Irgendjemand wird mal ein Buch darüber schreiben.

Jedenfalls wurde von Bodo Schiffmann nach dem offenischtlichen Fehlstart eine weitere Partei gegründet, die er „Wir2020“ nannte – weil auch ihm wohl deutlich wurde, dass eine Ein-Themen-Partei, die „Widerstand“ heißt, wenig langfristigen Erfolg hat. Leider hatte diese Partei viele Geburtsfehler, u.a. eine völlig untaugliche und repressive Satzung. Diese Satzung wurde – nach offensichtlich vielen Hinweisen, auch von mir – geändert, war aber immer noch sehr repressiv. Daran schlossen sich verschiedene Unstimmigkeiten zwischen den handelnden Personen an, von denen offensichtlich einige diese Initiative und die knapp 10.000 Mitgliedsanmeldungen nicht sachgerecht nutzen wollten. Von diesen Anmeldungen sind heute (Mitte Oktober) nur eine Handvoll angenommen und verifiziert. Und so kam, was kommen musste, die Partei Wir2020 spaltete sich in zwei Fraktionen mit zwei unterschiedlichen Webseiten (Webseite 1 und Webseite 2) und einer unsicheren Rechtslage. Ich hatte erst intensiv an der Programmgestaltung für Wir2020 bzw. die geplante Gründung einer Landespartei in Baden-Württemberg mitgearbeitet, als dann aber die Landesparteigründung durch den Parteivorstand torpediert wurde, bin ich da ausgestigen.

Parallel dazu gründete sich aus den verbliebenen Widerstand2020-Engagierten die Partei dieBasis, die – anders als Wir2020 – in ihrer Struktur so basisdemokratisch aufgebaut ist, dass Machtkonzentrationen verhindert werden sollen. Wenn diese Struktur durchgehalten und nicht verwässert wird, können die Fehler der Grünen vermieden werden, die zwar nach außen gewirkt haben, aber im inneren immer mehr zu einer Funktionärspartei geworden sind.

dieBasis ist nicht so glamurös wie Wir2020, aber sie hat eine solide Rechtsstruktur und vor allem eine offene, liberale und freilassende Satzung. Und so gehörte ich zu den Gründungsmitgliedern des dieBasis Landesverbandes Baden-Württemberg. Wir hoffen, dass wir noch zur Landtagswahl in Baden-Württemberg antreten können – es kommt aber auf das Engagement jedes Einzelnen an.

Hier könnt Ihr den ersten Flyer herunterladen.

Warum ich das mache? Weil es Not-Wendig ist. Es muss zu dem jetzigen System eine wählbare Alternative geben, bei der es nicht um persönliche Macht, sondern um die Sache geht. Denn Veränderung kann nur durch zwei Wege geschehen: Revolution oder Evolution. Da es für eine Revolution keine Eintrittskarten zu kaufen gibt, fällt diese Option in Deutschland weg – wie wäre auch nicht mein Weg, da Revolutionen meist wenig friedlich ablaufen und ich Gewalt verabscheue. Die Evolution muss man aber oft etwas beschleunigen und in die richtige Richtung lenken – und dazu muss man das System von innen mit-steuern können.

Eine Antwort auf „Warum ich jetzt Mitglied in der Partei dieBasis geworden bin“

  1. Das ist gut zusammengefasst und nachvollziehbar. Hier im Hohen Norden an der Nordseeküste regte sich bis zur Grünfung des LV Nds. im September nicht allzuviel.
    Viel Erfolg, mal sehen, ob ich auch etwas dazu beitragen kann.

    MfG
    Gerd Taddicken – Nordenham

    Donnerstag, 15. Okt. 2020, gg. 12:38 h (T20J15)

    +++

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert